Tierschutz ist meiner Meinung nach grenzenlos. Daher werde ich hier keine Diskussion über Sinn und Zweck des Auslandstierschutzes führen, sondern möchte auf die Besonderheiten eingehen, die Hunde aus dem Ausland mitbringen.
Reisekrankheiten
Egal ob aus Süd- oder Osteuropa, Griechenland, Asien, Ägytpen, Russland, Afrika oder von den Azoren, mittlerweile sind die Reisekrankheiten, die ihren Namen daher haben, dass sie ursprünglich von importierten Hunden eingeschleppt wurden, auch bei uns heimisch. Das heißt, Krankheiten wie Herzwurm, Leishmaniose, Babesiose, Ehrlichiose und Anaplasmose kann ein Hund theoretisch auch in Deutschland bekommen, da die Überträger dieser Krankheiten wie die braune Hundezecken oder die Sandmücken inzwischen auch schon bei uns heimisch geworden sind. Lassen Sie sich auf alle Fälle vom Tierarzt Ihres Vertrauens beraten, wie Sie Ihren Hund am besten schützen können.
Ängste und Selbständigkeit
Oft bringen Hunde aus dem Ausland spezielle Verhaltensprobleme und Auffälligkeiten mit wie Angst vor Geräuschen, Menschen, Tieren, Lärm oder urbanen Strukturen. Was viele Adoptanten dieser Hunde überrascht, ist eigentlich ganz logisch zu erklären: ein Hund, der in seinem Leben bisher nichts anderes kennengelernt hat als einen Zwinger von innen mit Hunderten anderen Artgenossen oder die Gefahren eines Lebens auf der Straße, wird sich hier in der Stadt erst einmal schwer tun mit dem urbanen Geschehen. Die Anpassungsfähigsten unter den Hunden schaffen es vielleicht, sich innerhalb von ein paar Monaten einzufügen, andere sind ein Leben lang überfordert mit dem Stadtleben. Ein Straßenhund, der bisher für sich selbst sorgen musste, wird hier bei uns vielleicht erstaunlich selbständig unterwegs sein und erst einmal alleine sein Ding machen, bevor er „seinem“ Menschen vertraut.
Verträglichkeit mit Artgenossen
Oft sind die Auslandshunde in der Tat sehr gute Kenner der Hundesprache und versiert im Umgang mit ihren Artgenossen. Sie kommen oftmals gut untereinander klar und viele haben ihre eigene Strategie entwickelt, um ihr Überleben zu sichern. Bei einer Vielzahl von Konkurrenten und Ressourcenknappheit kann eben etwas Ausgeglichenheit und Diplomatie nicht schaden.
Menschen
Je nachdem was die Hunde im Asyl, Zwinger, der Tötungsstation, der privaten Pflegestelle oder dem überfüllten Auffanglager kennenlernen durften, so unterschiedlich können ihre Erfahrungen mit dem Menschen sein. Deshalb bleibt die Adoption eines Hundes aus dem Ausland oft ein Überraschungspaket und man muss als verantwortungsvoller Besitzer eines solchen Hundes enorme Flexibilität, Geduld, Ausdauer, Wohlwollen und eine gute Portion Humor aufbringen, damit ein Hund die notwendige Sicherheit und Gelassenheit erlangt, um sich in einer Großstadt wir Frankfurt zurechtzufinden.
Leben im Haus
Auch muss man sich darüber im Klaren sein, dass Hunde aus dem Ausland es in den allermeisten Fällen erst einmal lernen müssen, was es heißt in einem Haus zu leben. Pfützen auf dem Parkett oder das Häufchen auf dem Teppich sollten einen also nicht direkt in den Wahnsinn treiben, meistens klappt es – wenn man ähnlich wie bei einem Welpen vorgeht – recht schnell mit der Stubenreinheit.
Hilfe
Bei Fragen rund um den Hund aus dem Ausland stehe ich Ihnen gerne zur Seite, ich kann auf einen langjährigen Erfahrungsschatz mit Auslandshunden zurückblicken. Auf dem Bild oben sehen Sie unseren Hund Sam von der griechischen Insel Chios, der 15 Jahre in unserer Familie lebte, ein Hund aus Gold.